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Brotkäfer Was hilft wirklich gegen Brotkäfer?

Woher kommen diese kleinen dunklen Käfer in meiner Küche? Sind Brotkäfer wirklich Zeichen mangelnder Hygiene? Und vor allem: Wie werde ich sie wieder los?

Stand: 05.03.2024

Brotkäfer | Bild: mauritius images / Sue Davids / Alamy / Alamy Stock Photos

Kleine schwarze Käfer in der Küche

Der kleine rot-braune Käfer ist nur 1 bis 3 Millimeter groß, aber wie uns einige BAYERN 1 Hörer und Hörerinnen berichtet haben, scheint er sich derzeit vermehrt in Küchen und Vorratsschränken zu tummeln.  

Was lockt Brotkäfer an?

Der sogenannte Nagekäfer ist überall da zu finden, wo Lebensmittel gelagert werden. Nicht etwa, weil er diese selbst verspeisen würde - die Käfer selbst fressen nichts mehr - sondern weil er seine Eier nahe bei oder in vielversprechende(n) Nahrungsquellen platzieren will.  

Wo nisten sich Brotkäfer ein?

Larve des Brotkäfers auf einem Stück Brot

Sobald sie aus den Eiern geschlüpft sind, haben es die Larven gleichermaßen auf Lebensmittel pflanzlicher und tierischer Herkunft abgesehen, wie das Umweltbundesamt auf seiner Website erklärt: "Getreide, Gewürze, Hülsenfrüchte, Teigwaren, Kaffee und Tee, Schokolade und Suppenwürfel, Tiertrockenfutter, Tabak, Leder u.a. sind die wichtigsten Nahrungsmittel." Und um dorthin zu kommen, können sich die Larven sogar durch Papp- oder Plastikverpackungen nagen.  

Das können übrigens auch Lebensmittelmotten: So sagen Sie Lebensmittelmotten den Kampf an

Woran erkennt man den Befall mit Brotkäfern?

Das wohl typischste Zeichen eines Befalls mit Brotkäfern, sind die Gespinstfäden, in die sich die Larven vor der Entwicklung zum Käfer einwickeln. Neben den Kokons kann man oft auch Kotspuren in den befallenen Lebensmitteln sowie Fraßspuren an der Verpackung sehen. 

Wieso kriegt man Brotkäfer?

Brotkäfer kommen oft durch den Einkauf bereits befallener Lebensmittel ins Haus.

Brotkäfer haben Flügel und sind als relativ gute Flieger bekannt; sind sie also erst mal im Haus, finden sie leicht zu den Lebensmittelregalen und geeignete dunklen Ecken und Ritzen für die Eiablage. Ins Haus kommen sie meist durch bereits beim Kauf befallene Lebensmittel. Gerade bei abgepackten Lebensmitteln kann es also durchaus sinnvoll sein, vor dem Kauf genau zu prüfen, ob die Verpackung intakt ist und keine Löcher aufweist.  

Wieso sind derzeit so viele Brotkäfer unterwegs?

Drei Wochen beträgt in etwa die Lebensdauer eines Brotkäfers, und in dieser Zeit legt er in etwa 100 (weiße) Eier; die gefräßigen Larven wiederum verpuppen sich nach rund drei Monaten. Insgesamt dauert ein Zyklus vom Ei bis zum fertigen Käfer rund 40 bis 200 Tage - aber: Bei wärmeren Temperaturen beschleunigt der Brotkäfer seine Entwicklung, und das erklärt, warum gerade in warmen Sommern mehr Brotkäfer unterwegs sein können.  

Warum Silberfischchen Wärme mögen und wie Sie die Tierchen wieder los werden, lesen Sie hier: Warum gibt es gerade so viele Silberfischchen?

Wie werde ich Brotkäfer wieder los?

Befallene Lebensmittel sollten Sie am besten gleich in die Mülltonne entsorgen. Zudem sollten Sie Ihren Vorratsschrank gründlich reinigen, und dabei vor allem auf die Ritzen und dunklen Stellen achten. Lebensmittel, die dem Anschein nach nicht betroffen sind, können entweder eine Stunde lang bei mindestens 60 Grad im Backofen oder mindestens einen Tag im Gefrierschrank (-18 Grad!) sicherheitshalber behandelt werden. Bei einem stärkeren Befall rät das Umweltbundesamt dazu, einen professionellen Schädlingsbekämpfer einzuschalten. 

Um diesen, aber auch anderen Lebensmittelschädlingen erst gar keine Chance zu geben, empfiehlt das Umweltbundesamt, Lebensmittel gleich in Gläsern oder Plastikboxen verschlossen aufzubewahren. Warum das abgesehen von der Schädlingsgefahr sinnvoll sein kann, lesen Sie hier: Diese 12 Lebensmittel leben länger in Vorratsbehältern


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